Karlheinz Essl (sen.)


*16.4.1939

Biographie

Der als Leiter des Unternehmens bauMax ebenso wie als Kunstsammler bekannte Karlheinz Essl wurde in Hermagor in Kärnten als Sohn eines Lebensmittelgroßhändlers geboren und war seit frühen Jahren im elterlichen Betrieb tätig. Nach dem Besuch der Handelsschule in Graz hielt er sich in Deutschland, der Schweiz und den USA auf, wo er 1959 seine Frau Agnes kennen lernte, die Tochter des Klosterneuburger Brennstoffgroßhändlers Fritz Schömer, die damals in einer Galerie für zeitgenössische Kunst arbeitete.

Nach der Heirat trat Essl in das Unternehmen seines Schwiegervaters ein, das 1923 als Kohlenhandlung gegründet worden war und Ende 1959 30 Personen beschäftigte. Er baute die Firma durch Aufbau des Baustoffhandels aus und stieg 1976 mit der Gründung des ersten bauMax-Baumarkts in Kindberg in der Steiermark in die Do-it-Yourself-Branche ein, der er zum Durchbruch in Österreich verhalf. Derzeit gibt es 73 Baumärkte in Österreich, und der Bekanntheitsgrad von bauMax beträgt 96 %. Seit 1991 expandiert bauMax in die zentral- und osteuropäischen Ländern Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien. Im Jahr 2000 wurde Karlheinz Essl Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schömer-bauMax-Unternehmensgruppe.

Neben der Unternehmertätigkeit und der Familie - Agnes und Karlheinz Essl haben zwei Söhne und drei Töchter - spielt Kunst im Leben des Ehepaars eine große Rolle. Eine mehr als 30-jährige Sammlertätigkeit führte zum Aufbau der größten privaten Sammlung moderner Kunst nach 1945 in Österreich mit Schwerpunkt auf österreichischer Kunst, vor allem auf Malerei. Für Karlheinz Essl erschließt Kunst neue Horizonte und fördert durch die notwendige Auseinandersetzung mit zunächst Unverständlichem Toleranz - und sie ist einfach Grund zur Freude, zeigt sie doch Schönheit in all ihrer Vielfalt.

Schon das 1987 nach Plänen des Architekten Hans Tesar fertig gestellte Schömer-Haus ist Firmensitz (bauMax-Zentrale) und Kunsthaus zugleich. Unweit davon ließ Essl von demselben Architekten das 1999 eröffnete Museum "Sammlung Essl" erbauen, das besonders im Gegenüber zum barocken Stift die Vielfalt von Kunst auch architektonisch zum Ausdruck bringt. Die "Sammlung Essl" umfasst ca. 4500 Werke internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Jahr 2000 erhielt die "Sammlung Essl" den Österreichischen Museumspreis, 2003 wurden Agnes und Karlheinz Essl von der britischen Zeitschrift "ArtReview" zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der internationalen Kunstwelt gezählt (Platz 34).

Kunst erschließt Horizonte und macht sensibel für die Vielfalt des Lebens - eine Lebenshaltung, die sich nicht nur in den Sammlungsräumen präsentiert, sondern auch in einem der größten Unternehmen des Landes praktiziert wird: Seit 1986 wurde das Schömer Humanprogramm ins Leben gerufen, in dessen Rahmen jeder bauMax-Markt die Patenschaft für ein Behindertenheim übernommen hat, mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und gemeinsame Unternehmungen zu veranstalten. Auf sehr moderne Weise steht die Persönlichkeit Karheinz Essls damit in der alten geistig-geistlichen Tradition der Einheit von Kunst, Weltsicht und sozialem Engagement, wie sie im Stift Klosterneuburg und in den anderen Klöstern des Landes jahrhundertelang gelebt wurde und wird.